„Ich freue mich, dass wir uns nun wieder persönlich begegnen und austauschen können, wenn auch im kleineren Format“, erklärte Nolte. Die anhaltende Pandemie lasse eine große Veranstaltung noch nicht zu.
Nolte gab einen Überblick über die Situation des Pressegroßhandels, der vergleichsweise stabil durch die Pandemie gekommen sei. Im ersten Halbjahr habe der Berufsstand sogar ein leichtes Plus erwirtschaftet – allerdings mit vier zusätzlichen Auslieferungstagen. Der Pressegroßhandel habe seine Stärken als Manager des gesamten Pressesortiments unter Beweis gestellt. Man stelle sich mit der Großkundenbetreuung auf die wachsende Bedeutung des filialisierten Lebensmitteleinzelhandels ein. Dazu zählten auch CM-Projekte wie das Gutscheinclearing.
Sorge bereite dem Pressegroßhandel der steigende Mindestlohn und die in Aussicht stehenden drastischen Spritpreiserhöhungen. Die Herausforderung liege darin, dass im allgemeinen Interesse stehende hohe Leistungsniveau des Pressegroßhandels einerseits sowie die Erlöse andererseits in Balance zu halten.
Während das Kerngeschäft schrumpfe sei Logistik auf der letzten Meile ein wachsender Markt. „Mit unserer Logistikgesellschaft KOMMT haben wir die Chance, auf diesem Spielfeld mitzuspielen und zusätzliche Erlöse zu generieren“, sagte Nolte.
Abschließend warb Nolte mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl für verlässliche Rahmenbedingungen für unternehmerische Entscheidungen und eine maßvolle Klimapolitik im Einklang mit wirtschaftlichen Aspekten. „Wir wünschen uns eine Medienpolitik, die Print als Wirtschafts- und Kulturgut erhält und fördert und nicht alleine auf die Digitalisierung setzt“, erklärte Nolte.
Der Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende begrüßte die Gäste aus dem Pressegroßhandel im Namen der Landeshauptstadt Wiesbaden. „Presseprodukte sind meiner Ansicht nach in der heutigen Zeit wichtiger denn je“, meinte Mende mit Verweis auf die Schnelllebigkeit und Flüchtigkeit auf Sozialen Plattformen. Er warnte vor Fake News und bedenkenlos verfassten Kurzmitteilungen, die zu beträchtlicher Verunsicherung und Verwirrung beizutragen vermögen. Mende lud die Teilnehmer*innen ein, Wiesbaden und Umgebung kennen zu lernen: „Es lohnt sich, Wiesbaden zu entdecken – und das gilt auch für die Region.
Der erste Veranstaltungstag war geprägt durch weitere Vorträge aus den Fachressorts Betriebswirtschaft, Marketing und Marktanalyse sowie durch virtuelle Grußworte von den Verlagspartnern Axel Springer, Gruner + Jahr, Funke-Mediengruppe, Burda, Die Zeit und der Motorpresse Stuttgart. Anlässlich des Jubiläums der Marke auto motor sport sponsorte der Verlag den Business-Snack.
Am zweiten Tag folgten Beiträge zu neuen Localmarktcluster und zu einem Marktforschungsprojekt mit dem VDZ. Ferner erfolgte ein Gastvortrag des Instituts für Handelsforschung Köln zur Zukunft der Innenstadt.