ABSATZ-/UMSATZENTWICKLUNG PRESSE-GROSSO 2020

Das Presse-Grosso hat das Geschäftsjahr 2020 mit einem Umsatzminus von -3,31 Prozent abgeschlossen. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Absatz- und Umsatzerhebung des Gesamtver­bandes Pressegroßhandel, an der sich alle 23 Grossisten beteiligt haben.

Trotz der Corona-Pandemie hat sich der Verkauf von Zeitungen und Zeitschriften über das Presse-Grosso – insbesondere im Vergleich zu anderen Branchen – in 2020 relativ beständig entwickelt.

So konnten die Lieferketten über das gesamte Jahr nahezu vollständig aufrechterhalten werden. Die überwiegende Anzahl der presseführenden Einzel-handelsgeschäfte durften auch in den Lockdownphasen öffnen. Spürbare Einbußen gab es in Regionen, in denen der Grenzverkehr zu Nachbarländern einen besonderen Stellenwert hat.

Insgesamt ging der Umsatz des Presse-Grosso in 2020 um 61 Millionen auf 1.762 Millionen Euro zurück. Dies entspricht einem Umsatzminus von -3,31 Prozent. Allein auf das Segment Presse bezogen betrug der Rückgang 55 Millionen Euro bzw. 3,11 Prozent.

Der Absatz an Zeitungen und Zeitschriften sowie pressenahen Produkten sank im gleichen Zeitraum um 116 Millionen auf 1.219 Millionen Exemplare (-8,68 Prozent). Auf das Kerngeschäft Presse entfiel dabei ein Rückgang in Höhe von -8,15 Prozent.

Eine erhöhte Nachfrage war im „Corona-Jahr“ 2020 vor allem im Bereich der politischen Presse sowie den Wirtschaftstiteln (insbesondere Börsen- und Geldanlage) zu verzeichnen, welche ein gestiegenes Bedürfnis an gut recherchierten und verlässlichen Informationen widerspiegelte. In weiteren Segmenten wie z.B. den Kinderzeitschriften, Gartenzeitschriften oder Rätselheften konnten Zuwächse verzeichnet werden. Auflagenverluste mussten vor allem Segmente hinnehmen, die direkt von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen waren. Dies gilt beispielsweise für den Bereich der Sportmagazine oder der Veranstaltungs- und Stadtmagazine. Für das Presse-Grosso machte sich zudem der Ausfall der Fußball-Europameisterschaft negativ bemerkbar, welche üblicherweise für Zusatzumsätze insbesondere bei den pressenahen Artikeln wie z.B. den EM-Sammelbildern sorgt.

Die Remissionsquoten waren im Betrachtungszeitraum relativ stabil. Im Kernsegment Presse betrug die stückmäßige Remissionsquote 44,30 Prozent und die wertmäßige Remissionsquote 51,40 Prozent.